Aus meinem Reisetagebuch/ Out of my travel diary
19. Juli/ 19th of July
Ein verregneter Morgen. Meine beiden Daumenspitzen schmerzten, durch den kalten Wind gestern war meine Haut direkt unter den Fingernägeln gerissen. Ein scheiß Start in den Tag. Zeit für ein Stück Schoki. Heute gab es keine grossen Furten wie gestern und auch der Wind war weniger stark, aber trotzdem nervig. Pause machten wir in einem Graben neben dem Weg um den Wind zu entkommen. Martin hatte noch lecker Knäckebrot aufgehoben, dazu gabs wie immer Salami, Parmesan und Trockenfisch mit Butter (die Kombi finde ich sehr lecker). Für grosse Panoramen war es leider zu Wolken und Nebel verhangen. Kurz vor unserem Abendstopp sahen wir noch die markante Silhouette des Heckla Vulkans am diesigen Horizont auftauchen.
A rainy morning. Both of my thumbs are hurting. The cold wind yesterday causing the skin under my thumb´s fingernails to become cracked. What a bad start to the day, time for a piece of chocolate. We had no big river crossings like yesterday and the wind was not that strong, but still annoying. We had our lunch break in a trench next to the dirt road to have the effect of a wind shelter. Martin saved some delicious crispbread, that we combined with our basic stuff, salami, Parmesan and dried fish with butter (I really liked fish and butter). For big landscape photography it was way to misty and cloudy. Shortly before we found a place to camp, the rugged silhouette of the Hekla volcano appeared on the hazy horizon.
Trotz der fast 30km war es heute ein kurzer Wandertag, was heißt wir waren schnell unterwegs. Ich hatte kurz nach 18:00 mein Zelt sogar schon eingeräumt. Angenehm mal etwas mehr Zeit zum Ausspannen zu haben. Aus dem gemeinsamen Abendessen am See wurde leider nichts der Regen und die Kälte trieben uns zurück in unsere Schlafsäcke.
Despite the nearly 30 km that we made it was a short hiking day, what means we were pretty fast today. Short after 6:00 pm my tent was already arranged for the night. It was very nice to have a bit more time to chill out. We canceled our lakeside dinner, cause the rain and the cold temperature push us back into our warm sleeping bags.
Hiking time incl breaks: 10:30-18:00
Distance: 29,5km
Meters of attitude up: 220 Hm
20. Juli/ 20th of July
Recht windige Nacht, Zelte haben gut gehalten. Unser Müsli haben wir heute mit einem Löffel Erdnussbutter aufgebessert. War lecker. Genau als wir mit dem Zeltabbau begannen fing es zu regnen an und als wir fertig waren hörte es wieder auf. Man könnte fast meinen da will uns jemand ärgern. Martin´s Tarp hatte ein Reißverschlußproblem, irgendwie wollte der nicht mehr richtig schließen. Wir bekamen ihn zwar mit ein wenig Herumtüftlerei wieder zu, aber Lösung fiel uns auch keine ein. Wir marschierten querfeldein Richtung Staumauer und folgten dieser durch das ganze Tal. So einen langen Staudamm habe ich noch nie gesehen, er teilt das ganze Tal der Länge nach in zwei Hälften und ist ein paar Kilometer lang. Von Damm ging es fast direkt auf die Straße. Jetzt begann der mühsame Teil unserer heutigen Etappe: Eine Asphaltstraße, wenig zu sehen, lange Geraden… langweilig.
It was a windy night but our tents stood solid. We improved our muesli with a spoonful of peanut butter today, I liked it. Exactly when we started to remove our tents it started to rain, and when we were ready to go it stopped. It looked like someone wanted to fret us. Martins tarp had a zipper problem, due to a defect he was no longer able to fully close it. We tried to fix it and made it close, albeit somewhat laboriously, in the end we didn´t find a satisfying solution for it. We went cross country to the dam wall and followed it through the valley. I´ve never seen such a long dam wall before. The wall divides the valley on its long side in two halves and is a few kilometers long. From the dam, we got directly onto a paved road. This is where today´s tedious section began… a mostly straight road, not much to see, pretty boring.

Outlet of the hydro power plant

On the horizon, right side that´s Hekla

A long straight road, feels endless when you hike it.
Hinter jeder Kuppe hofften wir endlich die Tankstelle zu sehen, die wir eventuell zum Proviant aufstocken und Mittagessen nutzen wollten. Wenigstens war fast kein Verkehr auf der Straße. Ich malte mir schon wieder die leckersten Speisen aus. Irgendwann tauchte dann doch ein Gebäude am Horizont auf. Ein Restaurantsymbol auf einem Wegweiser ließ meinem Magen vor Freude hüpfen. Das ganze war eine Art Hotelrestaurant mit kleiner Tankstelle. Nach dem wir uns Burger und Waffeln gegönnt hatten, riefen wir Thomas in Reykjavik an und baten ihn ein paar Proviantergänzungen einzukaufen. Ausserdem würden wir schon Morgen Abend in Landmannalaugar sein. Thomas hatte mir inzwischen schon eine neue Unterlagsmatte gekauft, was mich besonders freute. Morgen also Reunion in Landmannalaugar, cool! Thomas Füße waren wieder fast fit. Nur auf einem Fuß dürfte er, nachdem er für mich durch halb Reykjavik gelaufen war wieder ein paar Probleme haben. Wir meinten scherzhaft: Macht nix, du brauchst eh mindestens einen wehen Fuß damit du zu uns passt.
After every crest we hoped to see the gas station that where we wanted to add some supplies and have lunch. At least there was not much traffic. Again, I started to think about delicious meals to buy there. At some point we saw a building on the horizon and a restaurant symbol at a signpost made my stomage jumping of joy. It was kind of a hotel restaurant with a small gas station. We indulged ourself with burgers and waffles. After our meals we called Thomas and asked him to bring some adds for our supplies. We also told him that we are going to make it to Landmannalaugar till tomorrow evening. Thomas told us that he already bought a new mattress for me, I was very happy. So tomorrow reunion in Landmannalaugar, great! Thomas feet are nearly fine again. Just on one foot, he still had some problems, after he crossed half Reykjavik to buy a mattress for me. We joked that he needed to have at least one hurting thing on his body to fit into our group.

Hrauneyar Highland Center, where we had lunch.
Nach unseren verlängerten Mittagpause beschlossen wir den 2. Stausee des Tages querfeldein zu umgehen, was viel kürzer war als auf der Straße. Es ging durch relativ unwegsame moosbewachsene Lavafelder in denen zu unserer Freude zum Teil Wege von Dammwartungsarbeiten waren. Den Großteil der Strecke legten wir dann ohnehin wieder am Damm zurück und an dessen Ende führte ein Verbindungsweg zu unserer Straße nach Landmannalaugar. Wir beschlossen die erste Bergetappe auch gleich noch heute hinter uns zu bringen und bauten dann etwas abseits der Straße unser Lager auf.
After our long lunch break we decided to shortcut the way around the second catchment lake crosscounty on the other side of the lake. We crossed a rough moss-grown lava field landscape where someone had made some paths for dam maintenance work, we were lucky. Anyway, most of the distance we hiked on the dam and on its end the was a direct connection to our road to Landmannalaugar. We also wanted to make the next uphill section today and pitched up out tents slightly away from the road.

Our camp next to lavafields.
Hiking time incl breaks: 10:30-19:30
Distance: 28,5km
Meters of attitude up: 370 Hm
Camera: Fujica ST 705
Lenses: Fujinon EBC 1.9/35mm and 2.8/100mm
Film: Kodak Portra 400
Fortsetzung folgt/ to be continued
Ganz ehrlich, es ist schon eine ziemliche Einöde, die du hier immer zeigst. Das faszinierende daran ist, das es einen immer mehr und mehr in den Bann zieht. Wie du schon schreibst, “nur” Wind und Steine, aber trotzdem äußerst spektakulär!
LG kiki
Danke Kiki!
Faszinierende Leere, da bekomme ich als Grossstadtbewohner richtig Lust auf Ruhe und Besinnung…statt hier zwischen Unmengen von Autos und shoppender Eventbesucher herumzustolpern !
LG Jürgen
Da kann ich dir Island, abseits der ausgetretenen Wege nur empfehlen…
Liebe Grüße Peter
ich frage mich immer wieder, wie ihr es schafft, euch nach diesen strapazen unter diesen bedingungen in der nacht auch nur ansatzweise zu erholen. das ist schon spannend und ihr müsst eigentlich richtig, richtig fit sein ^.^
Hab recht brav trainiert vor dem Trip, soweits halt zeitlich möglich war…. ein, zwei Bouldereinheiten plus eine Tagestour mit min 20km pro Woche… die vielen Stunden im Theater die letzten Wochen haben leider meine Kondition leider wieder um einiges geschmälert.
Und erholsam warn die Nächte eh nicht immer, speziell wenn der Wind wiedermal das Zelt durchgeschüttelt hat… irgendwie gings dann aber doch immer recht gut. Ich bin ja der Meinung das sich da viel im Kopf abspielt und von dem her waren wir ja wirklich wie in einer anderen Welt, war schon ewig nicht mehr soooo weit von allen Alltagssorgen weg wie auf diesem Trip.
LG Peter
das glaub ich gern. es ist auf jeden fall beeindruckend, was der körper leisten kann, wenn es um nichts anderes geht, als das zu schaffen.